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Wer sich gut präsentiert, wird von Unternehmen wahrgenommen

Der Mitarbeiter als Marke? Marketing spielt in allen wirtschaftlichen Bereichen eine zunehmend wichtige Rolle, der Arbeitsmarkt ist heute komplex und damit oft unübersichtlich und in vielen Bereichen herrscht Fachkräftemangel. Zeit also für den Arbeitnehmer, seine Fähigkeiten bei Bewerbungen und im eigenen Unternehmen in das rechte Licht zu rücken.

Marketing in eigener Sache also – das ist von Beginn der Karriere an wichtig, schon in der Ausbildung: „Nur wer sich in einem Unternehmen gut positioniert und entsprechend präsentiert, wird entsprechend wahrgenommen und die Leistung honoriert“, erklärt Karriere-Coach Jürn-F. Konitzer aus Düsseldorf.

Eigene Merkmale bestimmen Bezahlung

Der Fachbegriff „Individual Branding“ beschreibt dieses Vorgehen, bei dem die individuellen Alleinstellungsmerkmale formuliert und kommuniziert werden. Dass Ausschlag gebend für die Bezahlung vielmehr der Einsatz der eigenen Merkmale ist als die tatsächliche Leistung, wurde zuletzt in einer Studie von IBM zur Karriereentwicklung im eigenen Unternehmen bewiesen: nur 10 Prozent der Bewertung wird durch erbrachte Leistung bestimmt, viel wichtiger sind der Bekanntheitsgrad (60 Prozent) und der persönliche Auftritt (30 Prozent).

„Angestellte und insbesondere Führungskräfte, die sich ihrer Motivation, Fähigkeiten, Wirkung auf andere und der Einschätzung des verantworteten Bereiches, des Umfeldes, der Risiken und Potentiale bewusst sind, können demnach ihre Chancen auf ein erfolgreiches Berufsleben enorm verbessern“, erklärt Jürn-F. Konitzer. Auch aus Unternehmenssicht ergäbe sich ein wesentlicher Vorteil, und zwar in der Personalentwicklung und -führung: „Über den Dialog können aktive Mitarbeiter entsprechend ihrer Alleinstellungsmerkmale entwickelt, gecoacht und optimal eingesetzt bzw. mit den richtigen Aufgaben betraut werden“, erklärt der Karriere-Coach. Branding als ein Begriff aus der Unternehmenskommunikation bezeichnet den Aufbau einer Marke, das „Individual Branding“ steht dementsprechend für die Selbstvermarktung eines Arbeitnehmers.

Individual Branding hat sich etabliert

„Im Grunde bezeichnet er das bewusste Besinnen auf die eigenen Fähigkeiten, gepaart mit dem Wissen, für welche Zielgruppe diese nützlich sind“, sagt Konitzer. „Zu berücksichtigen ist, dass ein Talent erst dann zu einem Vorteil wird, wenn dieses mit einem Gewinn für das Unternehmen in Verbindung gebracht wird“, sagt Jürn-F. Konitzer. Entscheidend sei dabei die Eigenpräsentation: Damit die Merkmale auch wahrgenommen werden, müssten diese nach außen getragen werden, also aktiv und klar kommuniziert werden, insbesondere gegenüber Führungskräften und Entscheidern. Der realistische Umgang mit den eigenen Ressourcen schützt vor Fehlurteilen und mindert damit das Risiko des Scheiterns. Auf der anderen Seite hilft es Unternehmen und Entscheidern beim Erkennen der Fähigkeiten von Führungskräften. „Im besten Falle wird so eine Win-Win-Situation erreicht, da der Mitarbeiter seine Fähigkeiten im entsprechenden Bereich optimal für seinen Arbeitgeber einsetzt“, sagt der Coach.

Der Mensch als Marke

  • Wie kann man nun die eigene Marke aufbauen? Hilfreich kann ein erfahrener Trainer sein, der begleitend bei dem Prozess berät.
  • Grundlegend ist zunächst die Analyse der persönlichen Eigenschaften, Grundmuster und Besonderheiten sowie der fachlich auszeichnenden Fähigkeiten und Kenntnisse.
  • Die Formulierung der sich daraus ergebenden Alleinstellungsmerkmale bestimmt gleichzeitig die relevante Zielgruppe, diejenigen Personen, für die die individuellen Stärken von Nutzen sind.

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Erschienen am 18.09.2010 in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.